Goslar Die Kaiserpfalz
Zur Kaiserpfalz gehörten ursprünglich neben dem Kaiserhaus u.a. die
Kapellen "St. Ulrich" und "Liebfrauen", das Stift mit der Stiftskirche
"St. Simon und St. Judas" (meist - fälschlicherweise - als "Dom"
bezeichnet) sowie zahlreiche weitere religiöse und andere Bauwerke.
Die erste Kaiserpfalz wurde in den Jahren 1005-1015 von Kaiser
Heinrich II. erbaut.
Unter Konrad II. und Heinrich III. wurde das Kaiserhaus in der Zeit von
1039 bis 1056 vollendet und erhielt sein heutiges Aussehen.
Über 150 Jahre lang war die Goslarer Pfalz die bedeutendste im Deutschen
Reich.
Der Saal im Obergeschoß ist der größte jemals in Deutschland erbaute
Kaisersaal.
Insgesamt 23 glanzvolle Reichstage wurden hier abgehalten, der letzte
1219. Die Ruine der Kaiserpfalz wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts komplett restauriert. Nach der Reichsgründung im Jahre 1871 erhielt die Kaiserpfalz den Rang eines Nationaldenkmals. In ihrem Inneren wurden in diesem Zusammenhang wandfüllende historische Malereien angebracht. Sie sollten die ideelle Verbindung des neuen deutschen Kaiserreiches mit dem mittelalterlichen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation symbolisieren.
Aus dieser Zeit stammen auch die Nachbildung des Braunschweiger Löwen
und die beiden Reiterstatuen.
Diese stellen Friedrich I. (Barbarossa) und Wilhelm I. dar. Sehenswert sind außerdem die nach römischem Vorbild erbaute Fußbodenheizung im Erdgeschoß sowie der Thron der ersten deutschen Kaiser. Dieser besitzt aus Bronze gegossene Lehnen und stammt aus der Zeit Heinrich IV.. Zuletzt wurde er im Jahre 1871 von Kaiser Wilhelm I. bei der Neugründung des Deutschen Reiches verwendet. |